Parodontologie Basel: Den Zahnhalteapparat und das Zahnfleisch gesund erhalten

Die Parodontitis ist eine der häufigsten Erkrankungen der Mundhöhle. Sie ist vor der Karies (Zahnfäule) der häufigste Grund für Zahnverlust. Der Zahnhalteapparat leidet lokal oder generalisiert unter der Besiedlung krankmachender Bakterien und baut sich ab. Zähne werden beweglich und fallen aus. Unsere Maßnahmen stoppen die Parodontitis und verhindern den drohenden Zahnverlust.

Das bedeutet im Einzelnen: Intensive Parodontalbehandlung mit Ultraschall, Kürettage und Laser (siehe auch Laserbehandlung) zur Zerstörung des Biofilms; ggf. laborunterstütztes Screening des Biofilms (Bakterienabstrich) und in Ausnahmefällen auch eine gezielte systemische Antibiotika-Therapie; bei Bedarf parodontalchirurgische Intervention; kurzfristige Chlorhexidinapplikation (Full mouth desinfection) und Recall (engmaschige Kontrolle und Nachbehandlung).

Die Hauptrisikofaktoren für eine Parodontitis lassen sich in veränderbare und nicht-veränderbare Faktoren einteilen. Hier die wichtigsten im Überblick:

Veränderbare Risikofaktoren

Diese können wir (bzw. sie) direkt beeinflussen:

  1. Mangelhafte Mundhygiene, sie ist die Hauptursache für Entstehung von Plaque (Biofilm) die die entzündliche Reaktion des Zahnhalteapparats auslöst.
  2. Rauchen, reduziert die Durchblutung, hemmt Immunabwehr, durch die Wirkung des Nikotins auf die Abwehrzellen im Blut. Gleichzeitig verändert das Rauchen die bakterielle Zusammensetzung hin zu pathologischeren Bakterien am Zahnfleisch. Das Risiko erhöht sich um das 3-4 fache.
  3. Ein Diabetes mellitus (v.a. schlecht eingestellt) führt zu veränderter Immunabwehr und Wundheilungsstörungen. Es besteht sogar ein bidirektionaler Zusammenhang: Die Parodontitis kann auch einen Diabetes verschlechtern bzw. das Risiko für einen Diabetes erhöhen.
  4. Stress, schwächt das Immunsystem und begünstigt eine nachlässige bzw. schlechte Mundhygiene.
    Psychosoziale Faktoren werden in diesem Zusammenhang oft unterschätzt.
  5. Ernährung: Vitamin C-, Kalzium- und noch viel häufiger ein Vitamin D- Mangel, sowie ein hoher Zuckerkonsum erhöhen das Risiko einer Parodontitis. Ein Vitamin-D-Mangel erhöht nach aktuellem Kenntnisstand das Risiko für Parodontitis und Periimplantitis um 20-100%.
  6. Bestimmte Medikamente, z. B. Immunsuppressiva, Antiepileptika oder Calciumantagonisten können Gingivahyperplasien (entzündlich angeschwollenes) Zahnfleisch fördern.

Nicht-veränderbare Risikofaktoren

  1. Genetische Veranlagung
    Polymorphismen (z. B. IL-1-Gencluster) können Immunantwort beeinflussen, diese wird durch die Familienanamnese erkennbar
  2. Alter: Risiko steigt mit zunehmendem Alter (kumulative Plaque-Exposition + Immunveränderungen)
  3. Systemische Erkrankungen, z.B. rheumatoide Arthritis, chronische Infektionserkrankungen etc. können das Risiko erhöhen

Aktuelle Studien zeigen immer klarer, dass eine unbehandelte Parodontitis zu schweren körperlichen Erkrankungen führen kann.

Systemische Folgen einer unbehandelten Parodontitis

1. Kardiovaskuläre Erkrankungen
Erhöhtes Risiko für:
• Arteriosklerose
• Herzinfarkt
• Schlaganfall

Mechanismus:
Bakterien (z. B. Porphyromonas gingivalis) und Entzündungsmediatoren gelangen über den Blutweg in das Gefäßsystem und fördern die Plaquebildung in den Arterien.


2. Diabetes mellitus
Bidirektionaler Zusammenhang:
• Parodontitis verschlechtert die Blutzuckereinstellung (erhöhte Insulinresistenz)
• Schlecht eingestellter Diabetes verstärkt wiederum Parodontitis

Eine zahnärztliche Parodontaltherapie kann den HbA1c-Wert signifikant senken (ca. 0,4–0,6 %).


3. Schwangerschaftskomplikationen
Assoziiert mit:
• Frühgeburten
• Niedrigem Geburtsgewicht

Mechanismus:
Entzündungsmediatoren (z. B. Prostaglandin E2) können Wehen verfrüht auslösen.

4. Demenz & Alzheimer
Hinweise deuten auf eine Beteiligung parodontaler Keime (Porphyromonas gingivalis) an neurodegenerativen Prozessen hin.
Studien zeigen eine deutliche Korrelation zwischen Zahnverlust durch Parodontitis und kognitivem Abbau im Alter.


5. Rheumatoide Arthritis
Gemeinsame pathophysiologische Mechanismen:
• Autoimmunprozesse
• Entzündungsmediatoren

Eine zahnärztliche Parodontalbehandlung kann die Krankheitsaktivität der rheumatoiden Arthritis nachweislich reduzieren.

Unabhängig von Intensität und Fortschritt der Erkrankung zielen wir mit unseren Behandlungsmethoden auf eine vollständige Eliminierung der krankmachenden Keime in Ihrer Mundhöhle – und damit auf die vollständige Ausheilung der Parodontitis.
So erhalten wir Ihre Zähne langfristig und senken gleichzeitig das Risiko schwerer Begleiterkrankungen deutlich.


In diesem Zusammenhang unterstützen wir Sie gezielt bei der Ursachenforschung im Rahmen Ihrer Anamnese.
Bei Bedarf erfolgt eine weiterführende Abklärung über Ihren Hausarzt oder unsere beratende Internistin Dr. Izabela Nikas (MedBase am SBB).
Dort können Sie ohne Voranmeldung Risikofaktoren – z. B. durch Blutuntersuchungen – feststellen und gegebenenfalls behandeln lassen, etwa bei Diabetes oder chronischen Entzündungen.

Zusätzlich erhalten Sie von uns individuelle Empfehlungen und Begleitung – zum Beispiel bei der Rauchentwöhnung oder der gezielten Supplementierung fehlender Mikronährstoffe wie Vitamin D.

Häufige Fragen zur Parodontitis

Anzeichen sind gerötetes, blutendes oder zurückgehendes Zahnfleisch, Mundgeruch, empfindliche Zahnhälse oder wackelnde Zähne. Viele Betroffene bemerken lange Zeit keine Beschwerden – regelmäßige Kontrollen sind daher entscheidend.

 

Ja, wenn sie früh erkannt und gezielt behandelt wird. Ziel ist es, die Entzündung zu stoppen, Gewebe zu erhalten und ein stabiles, gesundes Umfeld zu schaffen – dauerhaft.

Eine große. Diabetes, Vitamin-D-Mangel, Stress oder Medikamente können eine Parodontitis verschlimmern. Wir beziehen solche Faktoren in Ihre Therapie mit ein.

 

Eine konsequente Mundhygiene, regelmäßige professionelle Zahnreinigung und der Abbau von Risikofaktoren wie Rauchen oder Zuckerüberschuss sind entscheidend – wir unterstützen Sie dabei.

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